Besserwisser

Zitat Wikipedia: „Als Besserwisser wird umgangssprachlich eine Person bezeichnet, die ihre Meinung in belehrend-aufdringlicher Art und Weise äußert und damit den Anschein erweckt, als ob sie in bestimmten (oder in allen) Angelegenheiten mehr Wissen oder Bildung besäße oder dazu besser urteilen könnte als andere.

Die Umgebung nimmt am Verhalten solcher Personen Anstoß – nicht so sehr, weil man ihnen das (angebliche oder tatsächliche) Wissen, neidet, sondern weil sie andere uneingeladen belehren, sich den Meinungen, den Argumenten und dem Wissen anderer Menschen aber verschließen. Dadurch entsteht ein Anschein von Überheblichkeit und mangelndem Taktgefühl. Als unangenehm wird auch ein überzogenes Wettbewerbsverhalten von Menschen empfunden, die weniger aus Interesse am Thema als um des Rechtbehaltens willen diskutieren (= Rechthaber/ei).

Der Ausdruck bezeichnet eher den Charakter des Bezeichneten als eine Handlung und ist insofern ein Schimpfwort. Die mildeste Verwendung dieses Schimpfwortes besteht darin, den Angesprochenen darauf hinzuweisen, dass sein Kommunikationsverhalten als unangenehm empfunden wird.

Die Bezeichnung wird jedoch auch – und hierbei unangemessen – verwendet, um als argumentum ad hominem eine wohlbegründete Argumentationskette des ‚Redners‘ abzuschneiden.

Besserwissern wird manchmal zugestanden, tatsächlich etwas von ihrem Thema zu verstehen. Sie würden aber versuchen, durch Demonstration von Fachwissen sozialen Status als fachliche Autorität zu gewinnen. Ihre Äußerungen werden somit als Angriff auf Autoritätsstrukturen empfunden, welche von den anderen Beteiligten stillschweigend anerkannt werden. Ihre Umgebung empfindet daher Zeitpunkt und Inhalt der Äußerungen als der sozialen Situation unangemessen. Kommunikatives Ziel der Benutzung des Begriffs Besserwisser kann damit auch sein, durch heimlichen Verweis auf bestehende Autoritätsstrukturen Denkverbote zu erteilen oder sogar Tabus zu etablieren.

In manchen Fällen werden große Teile des Wissens nur vorgetäuscht. Einer sachlichen Argumentation, in deren Verlauf sie ihr angebliches Wissen zwangsläufig vorzeigen und prüfen lassen müssten, entziehen die Betroffenen sich dann so konsequent etwa durch rhetorische Mittel wie Sophismen und Scheinargumente, so dass die Hochstapelei über lange Zeit unentdeckt bleiben kann. Oftmals ist sie auch dem Betroffenen selbst gar nicht bewusst.

Ähnlich wie beim Fanatiker stößt sich die Umgebung am „Besserwisser“ besonders dann, wenn er stur und moralisierend an seiner als vorgefasst empfundenen Meinung festzuhalten scheint.“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Besserwisser

Zitat Wikipedia: „Kognitive Dissonanz bezeichnet in der Sozialpsychologie einen als unangenehm empfundenen Gefühlszustand. Er entsteht dadurch, dass ein Mensch mehrere Kognitionen hat (Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche oder Absichten), die u. U. nicht miteinander vereinbar sind. Kognitionen sind mentale Ereignisse, die mit einer Bewertung verbunden sind. Zwischen diesen Kognitionen können Konflikte („Dissonanzen“) entstehen.

Einzelne Wahrnehmungen, Informationen, Bedürfnisse, Vermutungen, Meinungen usw. subsumiert Festinger (1978) unter der Kategorie kognitive Elemente. Diese sind die Grundbausteine, aus denen sich die menschlichen Gedächtnisinhalte zusammensetzen. Wenn zwei kognitive Elemente zueinander im Widerspruch stehen, sodass das eine in gewisser Hinsicht das Gegenteil des anderen ausdrückt, entsteht Dissonanz. Ein konsonanter Zustand besteht hingegen, wenn keine Gegensätze vorliegen. Dissonante Zustände werden als unangenehm empfunden und erzeugen innere Spannungen, die nach Überwindung drängen. Der Mensch befindet sich im Ungleichgewicht und ist bestrebt, wieder einen konsistenten Zustand – ein Gleichgewicht – zu erreichen.

Ist die Dissonanz stark genug, kann ihre Bekämpfung eine dauerhafte Änderung von Einstellungen und Verhalten (Handeln) herbeiführen. Starke Dissonanz entsteht insbesondere bei einer Gefährdung des stabilen, positiven Selbstkonzepts, wenn also jemand Informationen bekommt, die ihn als dumm, unmoralisch oder irrational dastehen lassen. In der Alltagssprache werden solche Momente als peinliche Momente bezeichnet. Kognitive Dissonanz motiviert Personen, die entsprechenden Kognitionen miteinander vereinbar zu machen, wobei unterschiedliche Strategien benutzt werden, wie beispielsweise Verhaltensänderungen oder Einstellungsänderungen. Falls nötig, werden die eigenen Überzeugungen und Werte geändert, was über temporäre Rationalisierungen weit hinausgeht. Der Begriff wurde 1957 von Leon Festinger geprägt, der sowohl die Entstehung als auch die Auflösung von kognitiver Dissonanz theoretisch formulierte. Seither wurde die zugrundeliegende Theorie in mehreren hundert Experimenten bestätigt. Sein Schüler Elliot Aronson hat die Theorie substanziell weiterentwickelt und empirisch untermauert.

Das bedeutet, dass Menschen konsonante Kognitionen als angenehm empfinden und daher aktiv suchen. Daher versuchen Menschen u. a., dissonante Informationen zu vermeiden (Seeking-and-Avoiding-Hypothese). Die Folge des geschilderten Verhaltens ist die selektive Wahrnehmung von Informationen, also beispielsweise von dargebotenen Medieninhalten. Menschen neigen dazu, einmal getroffene Entscheidungen zunächst beizubehalten oder zu rechtfertigen (s. Bestätigungsfehler). Deshalb werden alle neuen Informationen, die zu der getroffenen Entscheidung in Widerspruch stehen, tendenziell abgewertet, während alle konsonanten Informationen tendenziell aufgewertet werden. Erst wenn die durch die Dissonanz erzeugte innere Spannung zu groß wird, also die individuelle Toleranzschwelle überschreitet, ändert das Individuum die getroffene Entscheidung, um so Erfahrung und Entscheidung wieder zur Konsonanz zu bringen. Je toleranter und veränderungsbereiter ein Mensch ist, desto geringer seien die durch neue Informationen erzeugten Spannungen (d. h. die empfundene Dissonanz).“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Dissonanz